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wohninsider.atNETZWERKE
„Wir als offene Plattform sind ja
geradezu prädestiniert dazu, eine
zusätzliche Branche zu erschließen“
,
stellt Christian Wimmer selbstbewusst
fest. Sagt es und legt seine Pläne auf
den Tisch. Die heimische Sanitär-,
Bad- und Haustechnik-Branche wollen
er und sein Team ab sofort gewinnen,
ganz nach dem deutschen Vorbild
und doch sehr eigenständig. Wimmer:
„Unsere deutschen Kollegen machen
das bereits seit 1999 sehr erfolgreich.
Die Zeit ist jetzt reif, dass wir auch den
österreichischen Markt bearbeiten.“
Keine Frage, nicht nur, dass die heimi-
sche Branche mit einem Umsatzvolumen
von mehreren 100 Mio Euro durchaus lu-
krativ scheint, ist auch ein Gedanke da-
bei, dass diese derzeit zu 90% Großhan-
dels-dominiert ist, es für den Fachbetrieb
kaum eine Alternative dazu gibt. Und ge-
nau diese will das Team rund um Wimmer
und Marketingleiter Mag. Samuel Steiner
nun bieten. Mit hohen Ambitionen: „Wir
haben uns dazu Helmut Veigl an Bord ge-
holt, der dieses Thema ab sofort gesamt-
verantwortet und auch die entsprechenden
Erfahrungen und Kontakte mitbringt.“
Als ehemaliger Großhandelskaufmann
in der Sanitärbranche arbeitete Veigl zu-
letzt bei Hagleitner Hygiene International
als Key Account Manager für die Märk-
te in Ost-Österreich, Slowenien und Kroa-
tien. In die neue Position geht der 45-Jäh-
rige mit hohen Zielen und Erwartungen.
„Die überwiegende Mehrheit der österrei-
chischen Sanitärunternehmen sind Fami-
lienbetriebe“, betont er. „Sie wollen wir ab
sofort mit ähnlichen Services unterstützen,
wie wir sie schon bisher dem Möbelhandel
und den Raumausstattern bieten. Gemein-
samer Einkauf, gemeinsame Marketingak-
tivitäten und gemeinsame Aus- und Wei-
terbildung werden die Branche stärken.“
Strategisch wichtig
Im ersten Step soll das Jahr 2017 dem Auf-
bau dienen. Wimmer: „Die erste Aktivi-
tät von Herrn Veigl ist es, Lieferanten zu
gewinnen, die noch nicht am Markt sind
oder die sich ein weiteres Standbein auf-
bauen wollen.“ Der Fokus liege dabei auf
dem qualitativ mittleren bis hochwerti-
gen Sortiment. Wimmer: „Wir versuchen
auch neue Lieferanten zu finden und ande-
re Produkte, andere Ideen anzubieten.“
Ob Eigenmarken dabei ein Thema sind?
Wimmer: „ Ja, Eigenmarken sind an-
gedacht, wir werden da mit der In-
dustrie zusammenarbeiten und ge-
meinsame Strategien entwickeln.“
Im zweiten Step sollen dann entsprechen-
de Fachbetriebe gewonnen werden. Veigl
ist diesbezüglich sehr zuversichtlich: „Wenn
ich ein gutes Portfolio an Industriepartnern
habe, wird das leichter, als ich mir das vor-
gestellt habe. Insbesondere wenn das Pro-
dukte sind, die nicht im Internet gehan-
delt und daher nicht vergleichbar sind.“
Mittelfristig – bis 2020/2022 – hat sich
SERVICE&MORE zum Ziel gesetzt, 80-
100 neue Fachbetriebe hierzulande zu be-
treuen. Wobei auch eine Erweiterung der
Aktivitäten der bestehenden Handels-
partner in Richtung Sanitär und Installa-
tion durchaus angedacht und nicht un-
SERVICE&MORE
„DIE ZEIT IST REIF“
Wenn sich die kreativen Köpfe
von SERVICE&MORE etwas
vornehmen, dann tun sie das
„ganz oder gar nicht“, gibt
Geschäftsführer Mag. Christian
Wimmer eingangs zu verstehen.
Um dann gleich nachzulegen,
dass man sich für heuer etwas
ganz Besonderes hat einfal-
len lassen. Wie wohninsider
exklusiv erfahren hat, wagt
die größte Einkaufs- und
Dienstleistungsorganisation für
den österreichischen Einrich-
tungsfachhandel den Schritt
in die Sanitär-, Bad- und
Haustechnik und hat sich dazu
auch gleich ein branchenbe-
kanntes Gesicht geangelt.
V
on
L
illy
U
nterrader
Fotos: SERVICE&MORE
„Bessere Voraussetzungen
als wir hat sonst niemand.“
Mag. Christian Wimmer
, Geschäftsführer
SERVICE&MORE
So wird das Logo für Garant Austria
Sanitär-, Bad-
und Haustechnik aussehen.