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wohninsider.atNETZWERKE
R
und 80 Vertrete-
rinnen und Ver-
treter aus der
Möbel- und Holz-
bau-Branche ka-
men anlässlich des MHC-Tim-
ber Summit Ende April in die
Linzer Tabakfabrik, um sich dort
über Branchengeschehen auszu-
tauschen und das vielfältige Vor-
tragsprogramm zu diskutieren.
Einer von ihnen war
Patrick
Rammerstorfer
, GF der Pro
Active Beratungs- u. Trainings
GmbH von „Open Innovation“,
der einige Keywords parat hat-
te, um eine “Innovation” zu er-
möglichen: “Man müsse interdis-
ziplinär und iterativ vorgehen,
mit den Augen des Kunden se-
hen und den Blick über den Tel-
lerrand bewahren.“ Und er de-
finierte klar: Es handle sich nur
dann um eine Innovation,wenn
sie auch mit wirtschaftlichem Er-
folg einhergeht.
Ein Kick muss sein
Star-Designer
Martin Ballen-
dat
berichtete bei seinem Vor-
trag von seinem Weg zum viel-
fach preisgekrönten Designer. Er
begleite mit seinem 16-köpfigen
Team das Produkt von der ersten
Idee bis zum innovativen Proto-
typen, gebastelt in der eigenen
Werkstatt. Sein Motto für ein
ideales Produkt: “Ein Kick muss
dabei sein, der das Produkt von
anderen unterscheidet.”
Mit dem Open-Source-Pro-
jekt WikiHouse stellten
Franz
Piffl
und Tischlermeister
Alois
Füchsl
unter Beweis, dass mitt-
lerweile bereits Häuser aus dem
3D-Drucker kommen können.
„Mit WikiHouse hat man die
Möglichkeit, globales Design re-
lativ günstig und vor allem re-
gional produzieren zu lassen“,
erklärt Füchsl, der mit seiner
CNC-Fräse die OSB-Platten fer-
tigte. Mittlerweile ist das Wiki-
House bereits so ausgereift, dass
auch eine zweigeschossige Bau-
weise möglich ist.
Von disruptiven Ge-
schäftsmodellen und
dem richtigen Online-
auftritt
Richtungsweisende Inputs zum
Thema Industrie 4.0 lieferte
Herbert Jodlbauer
, Professor
an der FH in Steyr. „Einfach nur
Standardprozesse zu digitalisie-
ren, reicht nicht aus, um von In-
dustrie 4.0 sprechen zu können“,
hielt Jodlbauer fest. Vielmehr ist
digitale Transformation gefragt,
die viele Potenziale beinhaltet –
von der intelligenten Produktion
über einen verbesserten Kunden-
service bis hin zu völlig neuen,
disruptiven Geschäftsmodellen.
„Wer es schafft, mit seinem Un-
ternehmen auf diesen Zug auf-
zuspringen, wird zu den Gewin-
nern der Digitalisierung zählen“,
appellierte er an die Teilnehmer.
Wie ein guter Onlineauftritt aus-
sieht und welche konkreten Mög-
lichkeiten es vor allem für kleine-
re Handwerksbetriebe gibt, den
Internetkunden zu erreichen, da-
rüber sprach
Michael Reitber-
ger
, Chefredakteur von Holzbau
Austria.
Vom Bild im Kopf – mit
Möbeln drin
Albert Ortig
, Gründer der vir-
tuellen Plattform Roomle, be-
richtete seinerseits über die Wün-
sche der Kunden, „Möbel wie
T-Shirts“ zu bestellen und sprach
über die Potenziale für die Mö-
belindustrie und wie es gelin-
gen kann, den Möbelkaufprozess
für den Kunden so einfach wie
möglich zu gestalten. Mit über-
zeugenden 3D- und Augmented
Reality-Darstellungen können
Kunden Räume virtuell bege-
hen. Der Kunde will bei der Aus-
wahl, der Entscheidung bis hin
zum Kauf optimal begleitet und
unterstützt werden.
„Darin bestehen die Herausfor-
derungen für die Möbelindus-
trie. Händler, die sich darauf
MHC-SUMMIT
Von Visionen, Innovationen und Zukunftstechnologien
“Ready to start”: Bereits das Motto des MHC-Summits machte deutlich, dass es nur einen Weg geben
kann, nämlich jenen Richtung Zukunft. Und dementsprechend wurde den rund 80 Teilnehmern in der
Linzer Tabakfabrik Ende April auch einiges geboten.
Rund 80 Teilnehmer kamen zum MHC-Summit Ende April in die
Linzer Tabakfabrik.
Rammerstorfers Botschaft an die Teilnehmer: „Keine Angst vorm
Scheitern haben“.