

25
THEMA
Technik und bietet noch ungeahnte Chancen in
der Gestaltung von Räumen und Möbeln. Denn
die Kombination aus Natur und Technik in der
Optik ist etwas Ungewöhnliches, Neues und des-
halb noch immer ein starkes Statement des Be-
sitzers für nachhaltiges und gleichzeitig moder-
nes und weltoffenes Wohnen.
Auch handwerkliche Elemente unterstreichen
den Wunsch zu Langlebigkeit und das Bewusst-
sein für Tradition und Herkunft. Das sind bei-
des nachhaltige Aspekte, die in das umwelt-
bewusste Denken passen. Hinzu kommt noch,
dass Handwerkskunst oftmals etwas ist, was die
Einrichtung wertvoll macht und dadurch zeitlos
und langlebig angedacht wird. Und so stehen
Dekorationen, Schnitzereien, Drechselarbeiten,
neue Mosaike und Intarsien, Flechtwerke, Ge-
stricktes und andere Verzierungen in der mo-
dernen Welt durchaus den modernen „Ökos“
als Gestaltungsmöglichkeit auf den Naturma-
terialien zur Verfügung. Als Beispiel sehen wir
den Trend zur Fischgrätverlegung als Boden-
oder Wandgestaltung, bis hin zur Furnierar-
beit im Möbel und Schiebetürelementen. Gläser
werden handwerklich gestaltet mit neuen Fa-
cetten, neuen Farben und Farbverläufen bis hin
zu handwerklichen Gestaltungselementen, die
jedes Glas zum Unikat machen, schon während
des Herstellungsprozesses. Und bei der Produk-
tion von Steinprodukten sieht es ganz ähnlich
aus: Fliesen werden wieder kleiner und mit viel
Tradition und Hightech zu wunderschönen Ge-
staltungselementen, die durch ihre individuelle
Verlegung im Mosaik zur einzigartigen Fläche
werden. Und auch IKEA verkauft massenweise
Steingutschalen mit Lasur, bei der jede Ober-
fläche anders aussieht und somit als „Unikat“
vermarktet wird.
Die Möglichkeiten der Verknüpfung von Hand-
werk und Hightech auf natürlichen, ökologi-
schen Materialien sind noch lange nicht ausge-
schöpft und stehen erst am Anfang eines riesigen
Potentials. Aber wir brauchen etwas mehr Mut
zur „Natur 2.0“, mehr Selbstbewusstsein mit den
kleinen „Fehlern“ z.B. im Holz umzugehen und
mehr Offenheit gegenüber neuer Möglichkeiten,
Lifestyles und auch fremden Kulturen. Wir kön-
nen miteinander ökologisch wohnen, ohne aut-
ark im Wald zu hausen. Der Endkunde benötigt
nur die passenden Informationen zum Produkt
– sowohl über die Herkunft des Materials, die
Story der Fertigung bis hin zur möglichen Zu-
kunft. Und das ist auch viel Arbeit für die Mar-
ketingabteilungen, sowohl der Produkthersteller
als auch der des Handels. Aber Achtung: Green-
washing der Produkte durch falsche Umwelt-
versprechen haben heutzutage wenig Chancen,
denn der weltgewandte „Öko“ 2017 ist online
bestens informiert.
Die Designer Rick Gerner aus den Niederlanden und Johanne Jahncke aus
Dänemark spielen an diesen Trinkgläsern mit der Einzigartigkeit des Handwerks
im Entstehungsprozesses und schaffen so besondere Unikate in dem zu 100%
recyclefähigen Material Glas.
www.gernerjahncke.dkBei dieser neuen
Furnierserie werden
bewusst einheimi-
sche Hölzer mit breiten
Rissen, ausgefallenen
Ästen und starken Verfär-
bungen – die traditionell
nicht verarbeitet wurden –
liebevoll zusammengestellt
und somit zu einem einzigarti-
gen und auffällig besonderen
Stück Natur veredelt.
www.
europlac.deStudio Kai Linke
veredelt Weinkisten
durch Sandstrahlen
und Lochbleche und
legt so die einzigartige,
naturgewachsende Struktur
des Holzes frei.
www.kailinke.com