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BRANCHENTALK
Bis zu 60 Prozent unserer verkauften Kü-
chen basieren auf dem Faktor Weiterempfeh-
lung.“
Die einzelnen Aktionen werden mit dem
Partner besprochen und dann umge-
setzt?
„Konkret wird das in unseren ERFA-Grup-
pen besprochen. Da kann er sich mit den
anderen Partnern austauschen, wie die eine
oder andere Aktion hier oder dort funktio-
niert hat. Die ERFA-Gruppen haben bei uns
einen ganz hohen Stellenwert und sind ei-
gentlich das Herz unserer Familie.“
Gibt es in den ERFA-Gruppen auch an-
dere Themen?
„Mehrere. Wir organisieren Lieferantener-
fahrungstage und Produkterfahrungstage,
wo wir bei den Herstellern sind, uns die Ent-
wicklungen anschauen und uns die Verkaufs-
argumente erarbeiten. Dann pflegen wir den
planerischen Erfahrungsaustausch, speziell
für komplexere Planungen. Wo man sieht,
also der hat dieses Problem so gelöst und
hier dieses Produkt eingesetzt usw. Speziell
das Thema Design wird hier auch intensiv
angesprochen. Eines der wichtigsten The-
men in unseren ERFA-Gruppen ist der be-
triebswirtschaftliche Punkt. Weil zu reden,
dass man die tollsten Konditionen hat, das
ist schnell einmal passiert. Was aber viele
nicht machen ist die gesamten Lebenszyklen
oder Produkt- oder Projektzyklen von einem
Küchenverkauf durchzuplanen. Wie ehrlich
bin ich denn tatsächlich in einer Deckungs-
beitragsberechnung von einem Kunden.
Wenn ich dort eine Reklamation habe, was
ja durchaus einmal vorkommen kann, rech-
ne ich denn das in diesen Deckungsbeitrag
hinein? Wenn ich noch einmal hingehe oder
noch einmal oder sogar öfter den Monteur
hinschicken muss oder weil noch einmal eine
Front ausgetauscht werden muss oder was
auch immer - rechne ich es dann auch?
Die einzelnen Stunden, die ich für diese
Montage brauche oder fällt das ins Nirgend-
wo? Man hört ja oft die Montagen seien zu
teuer und man verdiene am Ende nichts. Die
Frage ist doch ganz wesentlich – wo verdie-
nen wir Geld und wo lassen wir Geld liegen.
Und es gibt ja niemanden der das besser be-
antworten kann, wie jedes Studio für sich
selber. Mit Benchmarkerstellung mit offen
Diskussionen und das funktioniert meiner
Meinung nach, wenn man in einer Gruppe
ist, in der gegenseitig ganz großes Vertrau-
en herrscht. Es gibt ja keiner seine Zahlen so
mir nichts dir nichts bekannt. Höchstens in
einem ganz familiären vertrauenswürdigen
Rahmen. Und ich will dieses Wort jetzt nicht
strapazieren, aber bei olina sind wir eine Fa-
milie.“
Man lernt also gegenseitig?
„Man profitiert von den anderen Mitglie-
dern und deren Erfahrung. Nehme ich eige-
ne Monteure oder kaufe ich die Montagen
zu, was ist bei welchem Umsatz die optimale
Größe, brauche ich ein Backoffice, brauche
ich eine Montagevorbereitung und so wei-
ter und so fort. Hunderte Anforderungen wo
ich auf Erfahrungswerte zurückgreifen kann
und die ich für meine Selbstständigkeit opti-
mieren kann.“
olina hat aktuell 22 Partnerstudios in
Österreich, wo liegt das Ziel und gibt es
noch weiße Flecken?
„Wir haben eine klare Formulierung bezüg-
lich eines Gebietsschutzes unserer Partner
und deshalb sehe ich in Österreich ein ma-
ximales Potential von zirka 40 Studios. Bei
jeder Vereinbarung mit einem Studiobetrei-
ber steht drinnen, dass das Gebiet welches
er bearbeiten und aktiv bewerben kann, ihm
gehört. Wie groß das ist, das vereinbaren wir
dann gemeinsam in der Vereinbarung. Nor-
malerweise ist das so ein Radius von 20 bis
25 Kilometer für ein Studio. Es muss natür-
lich Potential – sprich Küchenpotential – für
dieses Studio in diesem Gebiet vorhanden
sein. Wir stellen das in bewährten Analysen
fest und dabei geht es nicht um die Kauf-
kraft in dieser Region, sondern entscheidend
ist die Küchenkaufkraft für unsere Partner.
Wie küchenaffin ist dieses Gebiet. Das Stu-
dio wird dann aufgrund dieser Analyse auch
ausgestattet bzw. aufgestellt.
Weiße Flecken oder Wunschgebiete habe ich
natürlich – das wären jetzt kurz gesagt ein-
mal Niederösterreich, Steiermark, Salzburg
und Kärnten. Auch im Burgenland – Eisen-
stadt Umgebung bzw. Rust könnte ich mir
einen Partner vorstellen.“
www.olina-franchise.comolina Franchise Zentrale in Weiler (Vbg.)
Fotos: olina Franchise GmbH
„In der ERFA-Gruppe
profitiert man von den
Erfahrungen der
anderen.“