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wohninsider.atRAUM : OBJEKT
D
as Seminar wurde von Bernhard
Herzog von M.O.O.CON ge-
leitet. M.O.O.CON ist ein Stra-
tegieberatungsunternehmen im
Bereich des Zusammenwirkens von Mensch,
Organisation und Objekt. Sprich, Bauherren
werden dabei unterstützt, Objekte so zu ge-
stalten, dass sie den Anforderungen der aktuel-
len und künftigen Arbeitswelt gerecht werden,
bzw. bereits bestehende Objekte entsprechend
zu verbessern. Wenn sich die Ziele eines Un-
ternehmens in seinen Organisationsformen bis
hin zu den baulichen Strukturen und zur Ge-
staltung der Büroräumlichkeiten widerspie-
geln, dann ist das Unterfangen aus Sicht von
M.O.O.CON gelungen.
Für M.O.O.CON gibt es in den letzten Jahren
viel zu tun, denn die Arbeitswelt ist von einer
Dynamik und einem Wandel erfasst, wie es sie
nie zuvor gegeben hat. Etwas schematisch ge-
sagt, waren die Mitarbeiter in Organisationen
früher großteils für bestimmte Bereiche zustän-
dig, die abzuarbeiten waren, und hatten die
entsprechenden abgeschotteten Arbeitsplät-
ze. In der Arbeitswelt von heute hingegen be-
kommt die Kommunikation einen immer höhe-
ren Stellenwert, die Mitarbeiter vernetzen sich
vermehrt – und das schlägt sich auch in der Bü-
roeinrichtung nieder: Trennende Räume und
Wände nehmen tendenziell ab, es gibt mehr
kommunikative Zonen. Da geht es gar nicht
um pure Gemütlichkeit oder ums Plaudern,
sondern um neue Möglichkeiten und Perspekti-
ven, die einerseits durch vermehrte Kommuni-
kation und andererseits durch den Abbau etab-
lierter hierarchischer Abläufe möglich werden.
Ein Beispiel: Ein Sachbearbeiter kann seinem
Abteilungsleiter bestimmte Impulse geben, die
dieser mit einem anderen Abteilungsleiter be-
spricht, der sie wiederum seinem eigenen Sach-
bearbeiter weitergibt. Der erste Sachbearbeiter
kann sich mit dem zweiten aber auch direkt in
Verbindung setzen. Das geht schneller und auf
der gleichen sachbezogenen Ebene.
Darüber hinaus kommt ein hoher Prozentsatz
der innovativen Gedanken im Büro erwiesener-
maßen durch informelle Kommunikation zu-
stande. Bernhard Herzog: „Wenn man die ent-
sprechenden Strukturen, also ,Sharing areas‘
– Lounges, Kaffee- und Treffpunktzonen usw.
– bereitstellt, wird Kommunikation zwischen
Abteilungen bzw. Projektgruppen möglich, die
ansonsten einfach nicht stattfinden würde. Das
wiederum wirkt sich produktiv aus.“
Seit sich das auch in den Chefetagen der Un-
ternehmen herumgesprochen hat, ist man dort
eher geneigt, dem abteilungsübergreifenden in-
formellen Austausch der Mitarbeiter wie auch
BLAHA
EVOLUTION DER ARBEITSWELT
In welche Richtung sich die Welt
der Arbeit weiterentwickelt, ist
für alle relevant, aber vor allem
auch für Büromöbelhersteller
und deren Kunden. Daher ist es
nur folgerichtig, dass Blaha am
Firmensitz in Korneuburg eine
eigene Wissensplattform namens
FORUM 21 eingerichtet hat,
in deren Rahmen regelmäßig
einschlägige Workshops, Vorträ-
ge und Seminare für Interessierte
abgehalten werden. Ein Seminar
im März deklinierte die Evolu-
tion der Arbeitswelten anhand
eines konkreten Fallbeispiels im
Ist- und Soll-Zustand durch.
V
on
H
arald
S
ager
„Es geht darum, Strukturen zu schaffen, die
Kommunikation ermöglichen, anstatt solcher,
die sie unmöglich machen.“
Teils Silent, teils Core Area am Beispiel der Braunschweiger Zeitung.
Foto: © M.O.O.CON/Fotograf: Andreas Bormann
Ein Gutteil der innovativen Gedanken im Büro kommt erwiese-
nermaßen durch informelle Kommunikation zustande – was sich
wiederum durch Schaffung von „Sharing areas“ unterstützen
lässt.
Foto: © M.O.O.CON/Fotograf: Helge Bauer