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wohninsider.atKÜCHE
as
vergan-
gene
Jahr
war ein sehr
starkes Kü-
chenjahr. In
mehrfacher Hinsicht. So wurden
hierzulande laut Branchenradar
rund 179.000 Küchen
*
verkauft.
Das entspricht einer Steigerung
von 3,4% gegenüber 2015. Wo-
her das Wachstum kommt, ist für
Andreas Kreutzer, GF von Kreut-
zer Fischer & Partner, schnell aus-
gemacht: „Das kommt zu großen
Teilen aus dem Neubau (mit einer
Steigerung von fast 10%), im Kü-
chenaustausch wurde „nur“ ein
Wachstum von 1,6% generiert.“
Der Umsatz der Küchenmöbel-
industrie (ohne Geräte, Oberflä-
chen und Spülen) ist um 5,4% auf
394 Mio. Euro gewachsen; eine
massive Wachstumsrate auch ge-
genüber 2015, wo der Markt nur
um 1,8% zulegen konnte. Somit
zogen die Durchschnittspreise
im Jahr 2016 um 3% an. Kreut-
zer: „Auf der Materialebene ha-
ben wir leichte Steigerungen,
weil die Features in den Systemen
stärker nachgefragt werden, das
schlägt sich in höheren Durch-
schnittspreisen nieder. Das sind
Upgrading-Tendenzen!“
Über
die vergangenen Jahre hinweg
macht Kreutzer noch einen wei-
teren Trend aus: „Wir bemerken
gleichzeitig eine sinkende Zahl
an Schränken pro Küche, von
durchschnittlich zehn im Jahr
2012 auf 9,6 Schränke pro Küche
2016. Das ist auf das Wachstum
im Geschoßwohnungs-Neubau,
hier hauptsächlich mit kleine-
ren Küchen einerseits und ande-
rerseits auf die sich generell än-
dernde Struktur von Küchen
zurückzuführen, infolge der Ver-
schmelzung von Wohnraum und
Küche. Dadurch wird vermehrt
mit Kücheninseln gearbeitet, was
wiederum größere, aber dafür we-
niger Schränke bedeutet.“
Wie läuft’s heuer?
Mit einem Umsatzvolumen (zu
Herstellerpreisen) von prognosti-
zierten 410 Mio. Euro wird der
heimische Küchenmarkt auch
heuer wieder wachsen (+4,1%
gegenüber 2016). Bei einem
gleichzeitigen Wachstum der
Nachfrage um 1,9% (als Basis
wird hier eine durchschnittliche
Zahl an Schränken angegeben)
bedeutet das auch eine Steige-
rung des Durchschnittspreises
(pro Schrank) von 2,2% auf 234
Euro.
Auch für das Jahr 2018 prognos-
tiziert Kreutzer ein weiteres –
wenn auch abgeflachtes – Wachs-
tum von 420 Mio. Euro Umsatz
(+2,4%), bzw. eine Steigerung des
Durchschnittspreises pro Schrank
um 1,9% auf 239 Euro. Die Del-
le im Wachstum führt Kreutzer
auf selbige bei den Neubaubegin-
nen 2016 zurück, wodurch es im
kommenden Jahr sogar zu einem
leichten Rückgang im Neubau
kommen dürfte.
Trend zu Lack
ungebrochen
Der Blick auf die Materialien
macht für den Analysten eines
klar: „Der Trend zu Lack ist ab-
solut ungebrochen, der ist ganz
massiv.“ Bereits 47,8% der Ober-
flächen machen wertmäßig Lack
(oder andere) aus (44,7% in Stück).
Die zweite relevante Oberfläche
ist Kunststoff (mit 36% MA im
Wert), wohingegen Massiv- und
Furnier-Oberflächen in der Kü-
che weiterhin keine große Rol-
le mehr spielen und auch weiter-
hin spielen dürften. Kreutzer:
„Mengenmäßig werden wir uns
weder von Massiv/Furniert viel
erwarten können (derzeit 9,5%
BRANCHENRADAR
SO ENTWICKELT SICH
DER KÜCHENMARKT
Regelmäßig betrachten wir von wohninsider,
basierend auf den Daten von Branchenradar,
Kreutzer, Fischer & Partner Consulting
GmbH, die Marktbewegungen im heimischen
Küchenmöbelhandel. Die gute Nachricht zuerst:
Der Markt ist nachwievor im Wachstum begriffen.
wohninsider sprach mit Mag. Andreas Kreutzer.
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Foto: wohninsider/Lilly Unterrader
„Der Trend zu Lack
ist ungebrochen
und ganz massiv.“
„Der Küchenmöbelmarkt ist der
dynamischste von allen.“
Mag. Andreas Kreutzer
, Geschäftsführer der Kreutzer,
Fischer & Partner Consulting GmbH