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wohninsider.at

NETZWERKE

„Wir mussten zuerst einen Schalter im

Kopf umlegen“

, beschreibt Marketinglei-

ter Mag. Samuel Steiner anschaulich die

Kehrtwende in der Marketingstrategie von

SERVICE&MORE. Was er damit meint? Das

Umdenken in der Kommunikation und im

Marketing – beginnend mit einer großen Web-

site-Offensive. Nicht die Gemeinsamkeiten der

Partnerhändler sollen dabei in den Vorder-

grund gestellt werden, sondern das Einzigar-

tige, das Individuelle jedes Einzelnen. Steiner:

„Wir wollen nicht eine Website für alle, wo

wir dann einfach das jeweilige Logo dazustel-

len. Sondern, dass sich jeder Händler in seinem

neuen Webauftritt wiederfindet.“

Ab Ende April gehen die ersten neuen Websi-

tes der Pilothändler im neuen Konzept online.

Website neu – Der Händler soll sich

darin wiedererkennen

Wie ist die Herangehensweise an das Projekt

Website neu? Steiner erzählt: „Im Zuge unse-

res Pilotprojekts haben wir zwei Händler (die

Firmen Reiter aus Raab und Möbel Maier

aus Radstadt, siehe Kasten S. 37 und S. 38) in

Kooperation mit der externen Beraterin And-

rea Eigel beraten und versucht, ein jeweils kla-

res Profil herauszuarbeiten.“ Wimmer ergänzt:

„Mit gutem Service und Beratung kann man

sich heute nicht mehr profilieren, denn das ha-

ben andere auch.“ Also macht man sich bei je-

dem einzelnen Handelspartner auf die Suche

nach der individuellen Stärke, der Besonder-

heit. Steiner: „Wir wollen das Profil der Händ-

ler in der Region schärfen. Der Händler soll sei-

ne eigene Geschichte erzählen.“ Also steht die

Individualisierung und das Einzigartige im Vor-

dergrund? Wimmer: „Wir versuchen uns in der

Kunst des Weglassens. Wir wollen zum Kern

kommen! Und der Händler soll sich in seinem

Auftritt sofort wiedererkennen! So haben wir

etwa bei Christina Moser in Tamsweg nach in-

tensiven Gesprächen herausgefunden, dass sie

die einzige Chefin in der Branche der Maler

ist.“ Ein guter Aufhänger für den neuen Web-

auftritt, sind sich Steiner und Wimmer sicher.

Im nächsten Step ist nun der externe Berater

Mag. Michael Brandtner in Österreich unter-

wegs und derzeit mit 13 Händlern daran, deren

jeweilige Profilierung herauszuarbeiten, zu defi-

nieren, was ihren Charakter ausmacht. Steiner:

„Es hat sich gezeigt, dass sich dabei fünf Clus-

ter herauskristallisieren. Bei unserem Workshop

Anfang Mai fahren wir dann zweigleisig. Ent-

weder der Händler kann sich mit einem dieser

Cluster gut wiederfinden, oder er ist so indivi-

duell unterwegs, dass wir für seinen Auftritt ein

ganz eigenständiges Konzept entwerfen.“ Mit

dieser Profilierung, so Wimmer weiter, kann

dann die neue Website ganz individuell befüllt

werden, sodass sich daraus alle anderen Werbe-

mittel schlüssig ableiten lassen. Von Prospekten

über Plakate bis hin zum Fuhrpark ist alles an-

gedacht und geplant.

Das Zeitalter der Individualität hat

längst begonnen

Das weitere Vorgehen beschreibt der Marke-

tingleiter so: „Das Ziel ist, dass wir im Herbst

anhand der Clusterung eine erste Einordnung

vornehmen.“ Klar ist jedoch auch, dass Ver-

bände von den Gemeinsamkeiten, den gleichen

Lieferanten und Produkten ihrer Mitglieder le-

ben. Wie also diesen Spagat meistern? Wim-

mer: „Der Weg ist noch nicht abgeschlossen.

Es ist jetzt wichtig, querzudenken. Wie können

wir im Hintergrund viele Dinge harmonisieren,

und nach außen so ausspielen, dass der Part-

ner beim Kunden differenziert wahrgenommen

wird.“ Denn, davon ist Wimmer überzeugt,

„Das Zeitalter der Individualität ist schon längst

da!“

Das bedeutet auch, dass imHintergrund die Fä-

den noch effektiver gezogen werden. Wimmer:

„So setzen wir eVA, unsere elektronische Ver-

kaufsassistentin, neu auf. Dabei sind nicht nur

alle Kataloge unserer Lieferanten digitalisiert.

In Zukunft soll da mehr draus werden.“ Und,

so ergänzt Steiner: „Das ist eine Händlerapp.“

Auch hier gilt, der Auftritt verstärkt die CI des

Händlers, die Umsetzung und Anpassung er-

folgt im Hintergrund. Steiner. „Wir wollen alles,

was wir haben, auf Händlerebene ausspielen.“

Dies geht einher mit einer stärkeren Anpassung

an den Lieferantenraster des Händlers. Steiner:

„Er kriegt dadurch jene Neuheiten, Informa-

tionen etc. zu Produkten, die er auch tatsäch-

lich verkauft. Wir sind dabei die Plattform für

die Industrie zum Endkunden. Wenn sie uns

gut füttert, gut unterstützt, können wir mit un-

seren Händlern nochmals ein Multiplikator

sein.“ Der Online-Coach – gefördert durch

SERVICE&MORE – unterstützt die Händ-

ler bei Individualitäten, also Webauftritt, Face-

book-Auftritt, Newsletter und bei der Präsenz

auf

Wohnsinnspreise.at

, der Abverkaufsplatt-

form von Garant und Wohnunion.

SERVICE&MORE

VON DER KUNST DES WEGLASSENS

Profilierung statt Gemeinschafts-

konzept, Individualisierung statt

über einen Kamm scheren, so

lauten die Säulen der neuen

(Online-)Marketingstrategie

von SERVICE&MORE. Für

die Partnerhändler der Verbän-

de

GARANT

AUSTRIA

und WOHNUNION haben

Geschäftsführer Mag. Christian

Wimmer und Marketingleiter

Mag. Samuel Steiner einiges

ausgetüftelt.

V

on

L

illy

N

eumayer

Fotos und Screenshots: Brandtner, Maier © Hornegger, Reiter, SERVICE&MORE

„Das Zeitalter der

Individualität ist

schon längst da!“

Mag. Christian Wimmer

,

SERVICE&MORE Geschäftsführer