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WOHNEN
Foto: Erich Hölzl
Erich Hölzl entwickelt und betreut im Rah-
men seiner Handelsagentur für strategi-
sche Marktentwicklung praxiserprobte
und kreative Schlafkonzepte.
A-4075 Breitenaich, Steinholz 2a
Tel:
++43 (0) 7249-453 81Fax: ++43 (0) 732-210 022-4041
mobil
++43 (0) 664-45 56 013e-mail:
info@agentur-hoelzl.atein besseres Gefühl. So das Ergebnis der Stu-
die „Nachhaltigkeit 2017” von Defacto, für die
2.700 Konsumenten in Deutschland online be-
fragt wurden.
Setzen Sie auf Gesundheitsbe-
wusstsein
Gemäß einer Umfrage des Institut Gallup glau-
ben 64% der unter 30-jährigen, dass ein Bett
Rückenschäden verursachen kann. Der Psych-
iater Dr. Alexander Bernhaut behauptet, dass
jeder Vierte nachts kein Auge zu bekommt. Da
scheint es nicht verwunderlich, dass 39% der
Endverbraucher aus dieser Rundfrage glauben,
dass der Preis einer „mittleren/guten“ Matrat-
ze bei bis zu 730,- Euro und viel mehr liegen
darf. Ziehen Sie daher, besonders bei kleiner
Ausstellungsfläche, eine klare Preisgrenze für
Ihr Sortiment. z.B. keine Matratze unter 500,-
VK-Wert. Ein gutes Gefühl beim Endverbrau-
cher können Sie auch mit einer Bestpreisgaran-
tie erzeugen. Holen Sie sich Rückendeckung
beim Hersteller Ihrer in der Ausstellung gelis-
teten Artikel. Ebenso bieten körperangepasste
Schlaflösungen mit Liegediagramm oder Wir-
belsäulenvermessung auch bei kleinerer Ver-
kaufsfläche Abgrenzung und Profilierung zu
Discountern und Großfläche.
Design und Lifestyle
Manche glauben noch immer, dass es sich beim
Thema Boxspring nur um einen kurzfristigen
Hype handelt. Die Zahlen der aktuellen Titze
Studie sind zwar aus Deutschland, lassen aber
einen Trend nach Österreich ableiten. Box-
springbetten hatten im Segment Schlafraum-
möbel 2012 noch einen Gesamtanteil von 23%
welcher 2015 bereits 40% hatte und sich bis
2020 auf 50% Anteil einpendeln wird. Rah-
menbetten aus Vollholz hatten 2012 einen An-
teil von 67%, 2015 einen Anteil von 43%, wel-
cher sich in 2020 auf 40% Anteil einpendeln
wird. Ebenso ist der Anteil Polsterbetten seit
2012 bis 2015 von 10% auf 17% gestiegen und
wird sich 2020 wieder bei 10% einpendeln. Das
dann 41% der Befragten für ein Boxspringbett
mehr als 3.000,- Euro bezahlen würden und
9% mehr als 5.000,- Euro lässt noch viel Poten-
tial nach oben erkennen.
Lassen Sie sich bei kleiner Ausstellungsfläche
auf keine Experimente bei Boxspringbetten ein.
Fragen Sie Ihren Hersteller nach der Hitliste bei
Modellen, Farben und Stoffen. Zu oft sehe ich
pompöse Boxspringbetten in den Ausstellungen
verstauben. Wechseln Sie mindestens einmal
jährlich die Modelle in Ihrer Ausstellung.
Das Bett wird zwischenzeitlich als Ganzes the-
matisiert und nicht mehr nur auf Matratze &
Lattenrost reduziert. Insbesondere das Box-
springbett wird zukünftig beim Kauf einer neu-
en Matratze & eines Lattenrosts ganz klar in
den Kaufentscheidungsprozess mit einbezogen.
Diesem Einkaufsverhalten sollten Sie auch in
der Ausstellung Rechnung tragen.
Schlafraumeinrichter mit
Schlafraumkonzept
Erfreulicherweise gibt es immer mehr Spezia-
listen die sich dem emotionalen Thema gesun-
der Schlaf widmen und sich immer öfter zum
Schlafraumeinrichter mit individuellen Schlaf-
raumkonzepten weiterentwickeln. Ganz unab-
hängig ob Küchenstudio, Tischlerei, Raumaus-
statter oder Neueinsteiger – meine Empfehlung:
Wichtig ist bei kleiner Ausstellungsfläche eine
Marken- und Themenkonzentration auf einen
oder wenige ausgewählte Hersteller, welche ei-
nen Mehrwert anbieten. Dieser sollte über die
Ausstellung und Aktivitäten auch kommuniziert
werden. Die in der Ausstellung gelisteten Her-
steller sollten keine eigenen Stores oder Online-
portale führen und ebenso nicht in der Großflä-
che oder Discounter gelistet sein. Der Vertrieb
sollte in Ihrem Einzugsgebiet punktgenau auf
Ihr Unternehmen konzentriert werden.
Die Vorteile des Fachhandels
Die Vorteile des Fachhandels liegen klar auf
der Hand: Schneller und kreativer auf Aktu-
elles und Gesehenes reagieren und selber re-
gionale Trends und Maßstäbe setzen. Fragen
Sie Ihren Hersteller nach seinen Möglichkei-
ten zur Unterstützung und Gestaltungstools.
Einige Hersteller bieten ganzjährige regiona-
le und überregionale Marketingaktivitäten an
und/oder setzen Sie eigene Maßstäbe in Ih-
rer Region und erfüllen Sie diese mit Leben,
Stimmung und Gefühlen! Gerade bei so einem
emotionalen Thema wie gesunder Schlaf. Das
können z.B. Fach- und Gesundheitsvorträge
mit Spezialisten sein, oder ideenreiche Events
zu bestimmten Thementagen die sich über
das ganze Jahr anbieten vom Murmeltiertag,
Sommer/Winterzeitumstellung, Tag der Rü-
ckengesundheit, Sommer- oder Winterson-
nenwende, Wein & Schlafgenuss, Synergien
mit Firmen in der Region. Vom Fitnesscenter,
über Bioläden bis zum Tag der offenen Tür
mit Händlerkollegen anderer Branchen. Ge-
stalten Sie Ihre eigene regionale Konjunktur.
Die Matratze als Hygieneartikel, welche lei-
der noch immer erst nach 15 Jahren getauscht
wird, auch da gibt es noch sehr viel Marktpo-
tential.
Wir wissen auch, dass über 90% der Kaufent-
scheidungen im Internet beginnen. Darum ist
es wichtig sich auf wenige Hersteller zu kon-
zentrieren die Ihnen auch die Sicherheit ge-
ben, im Internet als Bezugsquelle gefunden zu
werden.
Der Fachhandel muss emotionaler werden. Da
es sich online noch immer nicht gut probelie-
gen lässt, ist der stationäre Handel da klar im
Vorteil. Die Expansion von neuen Labels in
Spezialstudios ergänzend zu den eigenen On-
lineaktivitäten bestätigen diesen Trend und zei-
gen auch, dass es immer wieder neue Labels
und vor allem noch sehr viel Potential nach
oben gibt. Seien Sie mutig und wagen Sie einen
Blick über den eigenen „Ausstellungsrand“.
Die Chancen im Schlaf(zimmer)management
waren noch nie so groß wie heute.