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RAUM : OBJEKT
Viertel der Befragten bekommen
sie von ihren Kollegen, ein Viertel
nicht. Menschliches, Allzumen-
schliches: 14 Prozent haben sich
am gestrigen Arbeitstag unfair
behandelt gefühlt, jedoch nur 3
Prozent gestehen ein, andere un-
fair behandelt zu haben.
Einige Ergebnisse des Office Re-
ports überraschen: so etwa, dass
ein Drittel bereits vor dem offiziel-
len Arbeitsbeginn beruflich aktiv
ist. Und dann soll der Arbeitstag
im Durchschnitt auch noch um 7
Uhr 40 begonnen haben. Ob da
nicht ein bisschen geflunkert wur-
de? Versuchen Sie einmal, jeman-
den um die Zeit am Festnetz-Tele-
fon zu erwischen!
Gestartet wird der Arbeits-
tag mehrheitlich mit der Beant-
wortung von E-Mails, mit Kaf-
fee und einem kleinen Plausch.
Und beendet wird er statistisch-
durchschnittlich um 16 Uhr 29.
Ebenfalls wenig überraschend:
67 Prozent der leitenden Ange-
stellten fahren mit dem Auto ins
Büro. Die Fahrt dorthin beträgt
im Schnitt nicht mehr als 25 Mi-
nuten – glückliches Österreich!
Zumindest, soweit es die Ange-
stellten betrifft. Bei den zwischen
Bundesländern bzw. Land und
Stadt pendelnden Arbeitern sieht
es anders aus.
An bestimmten Ergebnissen lässt
sich ablesen, dass verschiedene
Generationen mit je unterschiedli-
chen Vorstellungen die Büros be-
völkern: So sind zwar 65 Prozent
der Befragten an Weiterbildung
interessiert – ihr Anteil nimmt
aber ab Mitte vierzig kontinuier-
lich ab. Andererseits sind jüngere
Angestellte tendenziell unzufriede-
ner und eher bereit, zu kündigen.
Thomas Schwabl: „Je länger man
bereits in einem Unternehmen ar-
beitet, desto ausgelasteter ist man
in der Regel auch, was sich wiede-
rum in höherer Arbeitszufrieden-
heit niederschlägt. Die Jüngeren
haben ihr Gebiet oft noch nicht
gefunden und werden zudem auch
eher für Tätigkeiten außerhalb ih-
rer Job Description herangezogen.
Andererseits sind sie flexibel ge-
nug, um umstandslos den Job zu
wechseln.“ Auch das Kommuni-
kationsverhalten ist verschieden:
Die Älteren sind mehr am Telefo-
nieren, die Jüngeren kommunizie-
ren mehr digital, sprich über so-
ziale Medien, in Chatgroups, via
WhatsApp usw.
Die Büromöbelhersteller wird in-
teressieren, wie sich die Büroty-
pen aufteilen: 23 Prozent sitzen in
einem Einzelbüro – na wer wohl?
Genau: die leitenden Angestell-
ten. 10 Prozent arbeiten in einem
Großraumbüro, sprich, mit mehr
als 10 Personen. Entgegen den
Prophezeiungen des neuen Arbei-
tens haben 85 Prozent einen ei-
genen Arbeitsplatz. Allerdings lag
deren Anteil vor ein paar Jahren
noch bei über 90 Prozent.
82 Prozent der Befragten been-
deten ihren gestrigen Arbeitstag
übrigens mit dem Gefühl, etwas
Sinnvolles getan zu haben, und 7
von 10 waren mit ihrer Work-Life-
Balance zufrieden. Die Bilanz ist
demnach letztlich positiv.
www.marketagent.com www.bene.comDie Stimmung steht und fällt mit der Wertschätzung: Etwa drei
Viertel haben sie bekommen, ein Drittel nicht.
Wer nervt? Na wer wohl, die Kollegen und der Chef!
Der persönliche Kontakt wurde von über der Hälfte der Befragten
als positiv empfunden, von mehr als einem Drittel als neutral. Zehn
Prozent empfanden ihn als unerfreulich.
„Eine hohe
Arbeitsauslastung
wird nicht als
Stress empfunden,
sondern ganz
im Gegenteil
als möglicher
Quell von Erfolgs-
erlebnissen.“