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wohninsider: Wie kamen Sie dazu, Janua
im Jahr 2005 zu gründen, was ist Ihr eige-
ner Werdegang, was bedeutet das Wort
Janua?
Christian Seisenberger:
Es war die Lust
am Neuen und der unbedingte Wille, eine eige-
ne Marke zu gründen. Das Wort Janua kommt
vom Gründungsmonat Januar. Das R wurde
als Trademark abgewandelt. So entstand der
Name JANUA
®
. Mit einer Ausbildung zum
Tischler und als Bürokaufmann waren die Vo-
raussetzungen für die Selbstständigkeit mit 22
Jahren vorhanden. Eine weitere Ausbildung an
der Akademie für Gestaltung in München ver-
feinerte noch diese Voraussetzungen.
Wie würden Sie den Stil von Janua definie-
ren?
Janua steht für Möbel mit Charakter. Möbel,
die handwerklich gefertigt sind und in die man
sich jeden Tag neu verlieben kann. Janua ist
nicht für jeden, aber für alle, die Lust am Ech-
ten haben.
Wer führt Janua in Österreich?
Wir haben ein Handelsnetz mit ca. 25 Part-
nern in Österreich, mit denen wir zum Teil
seit mehr als 10 Jahren zusammenarbeiten. Es
verbindet uns oft mehr als nur eine Handels-
beziehung, sondern auch Freundschaft mit un-
seren Partnern.
Was hat Sie bewogen, mit Freifrau so eng
zu kooperieren – und damit gleichzeitig
das Thema Sessel für sich selbst außen vor
zu lassen?
Janua und Freifrau das sind „zwei Marken –
ein Herzschlag“, dafür stehen wir, sowohl die
beiden Geschäftsführer, Jörg Helweg und ich,
als auch die Teams und der Vertrieb. Es war
eine Gemeinschaftsentscheidung, diese enge
Kooperation einzugehen. Janua steht für Mut
und Lust am Neuen, deshalb war es klar, die-
sen neuen Weg zu gehen. Der Mut hat sich ge-
lohnt, denn von dieser Partnerschaft profitie-
ren alle, die beiden Marken, der Handel und
natürlich auch der Endverbraucher.
Arbeiten Sie mit regionalen Tischlern zu-
sammen oder stellen Sie Ihre Möbel alle
selbst her?
Wir organisieren ein Netzwerk von zehn
Tischlern, die im Umkreis von ca. 30 km von
uns sitzen. Wir machen den Materialeinkauf,
die Produktionsplanung und die Arbeitsvor-
bereitung. Lediglich die reine Lohnfertigung
erfolgt nicht bei uns direkt. Das hat viele Vor-
teile, wir können Spitzen sehr gut kompensie-
ren und greifen auf die Maschinen und das
Know-how einer ganzen Region zurück. Am
Ende kommt jedes Teil in unsere ca. 1.000
Quadratmeter große Endmontagehalle. Hier
wird die Qualität kontrolliert, die Beschläge
montiert, eine letzte Oberfläche aufgetragen
und am Ende verpackt. Das Konzept hat sich
bewährt, und das Netzwerk wächst weiter.
Grundsätzlich haben Sie Serienfertigung.
Wie stark erhöht sich der Preis bei Extraan-
fertigung, auch bei unterschiedlichen Län-
gen usw.?
Sofern keine Sonderbeschläge nötig sind, wel-
che dann einzeln produziert werden müssen,
fallen für Sonderanfertigungen meist nur klei-
ne bis gar keine Mehrpreise an. Janua Möbel
sind im Prinzip immer ausgereifte Serienmö-
bel mit der Liebe einer Einzelanfertigung.
Sie arbeiten mit externen Designern zusam-
men, entwerfen aber auch selbst. Sind Sie
der Designer der übrigen Janua-Möbel?
Anfangs entstand das Design aus der ersten
kleinen Kollektion heraus, die ich zu Beginn
entworfen habe. Mittlerweile wird fast immer
ein Briefing für die Designer erstellt, um ein
neues Möbel zu kreieren. Aber auch Designer
kommen auf uns zu, um ihre Ideen bei uns zu
platzieren. Die Kollektion ist ein spannender
Mix aus Möbeln von Janua selbst und dem
JANUA
LUST AUFS ECHTE
Im Jahr 2005 hatte der gelernte
Tischler/Bürokaufmann
und studierte Designer
Christian Seisenberger die
Idee, sich mit zeitlosen,
handwerklich gefertigten
Holzmöbeln selbständig zu
machen. Heute beschäftigt
die im bayerischen Armstorf
gelegene Möbelmanufaktur
Janua über 50 fest angestellte
und freie Mitarbeiter und
hat 300 Handelspartner in
ganz Europa, darunter 25 in
Österreich.
V
on
H
arald
S
ager
„Janua steht für
handwerklich gefertigte
Möbel mit Charakter.“
„Die Affinität zum Holz liegt sicher in uns allen
verborgen, denn seit der Mensch aufrecht geht,
nutzt er es für seine Zwecke.“
Christian Seisenberger
, Gründer und Geschäftsführer von Janua.