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wohninsider.atWOHNEN
„Heilende Wirkung“
verspricht der multi-
talentierte Harald Grössing mit seiner gleich-
namigen CD. Der gelernte Tischlermeister
und Vertriebschef der Polstermöbel-Marke
Extraform in Österreich ist nämlich nicht nur
ambitionierter Branchenkenner und BERA-
TER, sondern auch gut gebuchter Sänger.
„Heit’ is wieda aun da Zeit“ lautet da der Titel
eines seiner Lieder, und man kann es fast als
eine Anspielung auf die aktuelle Situation ver-
stehen. Denn nach dem tragischen Unfalltod
von Gerald Brunner im März war ein Han-
deln im SCHAU:RAUM nötig geworden. Das
gut eingeführte Konzept, das Brunner voll am-
bitioniert in den vergangenen Jahren führte,
liegt seither auf Eis. Handelspartner wie In-
dustrie, aber auch Kunden stehen in der Wie-
ner Landstraßer Hauptstraße 146 derzeit vor
verschlossenen Türen, die Parte von Gerald
Brunner steht in der Auslage. Aber nun soll
und wird es weitergehen. Dafür sorgt er jetzt,
der „Meister Grössing“, wie er sich selbst gern
nennt, ein guter Freund und Spezi des Ver-
storbenen, der das Konzept von Grund auf
kennt.
Grössing: „Ich hab mich mit dem Joe (Gerald
Brunner, Anm. d. Red.) immer gut verstan-
den. Wir haben sogar Pläne für eine Expansi-
on nach Graz und Linz und Tirol gemacht.“
Und so ist es für ihn auch ein Freundschafts-
dienst, das Konzept, das Brunner mit so viel
Herzblut begründet und geführt hat, nun auf
neue Beine zu stellen und weiterzuführen.
Aber nicht nur, wie der Geschäftsmann Grös-
sing erklärt: „Ich sehe darin auch eine Win-
win Situation. Ich selbst nutze den Schau-
raum seit einem Jahr als Vertriebspartner der
Marke Extraform und habe ein Umsatzplus
von 150.000 € alleine mit der Handelsware
(Bänke, Stühle, Tische, Polstermöbel, etc.)
zusätzlich zu meinem Tagesgeschäft erzielen
können.
Beratung ist die Kompetenz
Der SCHAU:RAUM ist kein Vertriebska-
nal, sondern dient Marken als erweiterte Prä-
sentationsfläche mit einem Beratungsteam
als Ergänzung zu den üblichen Vertriebska-
nälen. Kunden werden von Vertrieblern in
den SCHAU:RAUM zum Probesitzen, zum
Testen und Erfahren geschickt oder beglei-
tet – die Aufträge werden aber nicht vom
SCHAU:RAUM sondern ausschließlich vom
Partner geschrieben.“
Eine prima Umsatzchance, die nicht nur er
erkannt hat. Einige prominente Handels-Mar-
ken, wie etwa auch Kober.Glass wissen das
Konzept und die daraus entstehenden Mög-
lichkeiten zu schätzen, wie Johannes Kober im
Gespräch mit wohninsider und mit der Miet-
verlängerung im SCHAU:RAUM bestätigt.
„Die Kompetenz des Schauraums war ja im-
mer die Beratung, und die wird auch weiterhin
SCHAU:RAUM WIEN
Heit’ is wieda aun da Zeit
Nach dem tragischen Unfalltod
von Branchen-Promi Gerald
Brunner Mitte März war die
Nachfolge des SCHAU:RAUM
Wien unklar. Bis jetzt – denn
wie wohninsider exklusiv erfah-
ren hat, wird Harald Grössing
das Konzept ab Juni nicht nur
weiterführen, sondern auch
ordentlich weiterentwickeln.
V
on
L
illy
N
eumayer
Fotos: © Andreas Cichini
Das Logo von SCHAU:RAUM wird
unverändert beibehalten.
Für Harald Grössing ist klar: „Ich möchte den Tischler zum Handeln bewegen.
Nur wer in Zukunft zu mindestens 50% auch Händler ist, wird überleben können.“