wohninsider Oktober/November 2017

16 wohninsider.at THEMA WEGE INS ERFOLG-REICH – PRODUKTE, DIE BEGEISTERN: WAS MACHT DIE GURKE IN DER DOSE? Eine Serie fur Ihren Erfolg. Experten-Tipps von Mag. Gabriel Schandl, CSP, CMC ine einzelne Spree-Gurke in der an einen Energy-Drink er- innernden Alu-Dose. Das neue iPhone, wunderschön verpackt. Ein Mineralwasser der Marke „Solan de Cabras“ in einer blauen, edlen und eckigen Flasche. Eine Kaffee-Duft-Kerze von Nespresso. Ein Tisch des Vollholz-Möbel-Her- stellers Team 7, der schon beim Auspacken für ein sinnliches Erlebnis sorgt. Diese Liste könnte lange weitergeführt werden. Sie hat zu tun mit Produkten, die begeistern. Einfach, weil sich je- mand etwas gedacht hat beim Design, bei der Herstellung. „Etwas“? Das dürfte untertrieben sein. Viele kreative Köpfe sind am Prozess des Designs, der Entwicklung beteiligt, viele gute Ideen werden verworfen, weil es noch bessere gibt und das ist gut so. Grundvoraussetzung für Begeisterung Jedes Produkt ist idealerweise einfach zu be- dienen, hochwertig in der Verarbeitung und – jetzt kommt das Sahnehäubchen – macht Spaß bei der Bedienung, vielleicht sogar schon beim Auspacken. Wieviele Produkte gibt es, die uns nerven, weil sie nicht ordentlich funktionie- ren? Diese bringen wir dann wieder zurück, müssen vorher noch den Kassenbeleg oder die Rechnung finden und einer mehr oder weniger freundlichen Dame oder Herrn erklären, wa- rum wir nichts dafür können, dass „es“ nicht funktioniert. Und dann kaufen wir uns das teu- rere, weil bessere Modell. Ein britischer Sozial- reformer hat sie einmal sehr treffend auf den Punkt gebracht, die ganze Preis-Thematik: Wie heiß ist der Preis? „Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgendjemand ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machen- schaften. Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, wenig zu bezahlen. Wenn sie zu viel bezahlen, verlieren sie etwas Geld, das ist alles. Wenn sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Auf- gabe nicht erfüllen kann. Das Gesetz der Wirt- schaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen Sie das niedrigste Ange- bot an, müssen sie für das Risiko, das sie ein- gehen, etwas hinzurechnen. Und wenn sie das tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen.“ John Ruskin, 1819-1900 Der angebissene Apfel macht es vor Natürlich soll und darf Leistung etwas kos- ten. Und es darf den Unternehmen etwas da- von übrig bleiben, sonst könnten sie ihrem Auf- trag nächstes Jahr und übernächstes Jahr nicht mehr nachkommen. Es muss ja nicht gleich in Milliardenhöhe sein, wie der Quartalsgewinn bei Apple es zeigt. Apropos Apple: Es scheint, als dürfte hier jemand etwas richtig gemacht haben. Die Geräte an sich sind technisch vom Mitbewerb schon feinstens „abgekupfert“ und sogar noch verbessert worden. Aber die App- le Geräte funktionieren einfach. Und sie sind schön. Das war der Antrieb und die Vision des Apple Gründers und leider zu früh verstorbe- nen CEOs Steve Jobs. Oft genug ließ er Ent- würfe wieder zurückgehen, weil sie ihm nicht gut genug waren. Das war auch für die Mitar- „Jeder Kundenkontakt ist ein Moment der Wahrheit!“ Gabriel Schandl, Wirtschafts- coach und Keynote-Speaker „Machen Sie Ihre Kunden zu Fans!“

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