wohninsider_FebruarMärz 2018

72 wohninsider.at WOHNEN Funktionen naturgemäß nicht zur Verfügung, aber eine Cloud-Anbindung ist prinzipiell nicht zwingend. Dabei spricht der BSH-Manager ei- nen wichtigen Punkt an, nämlich die Datensi- cherheit: „Deutschland und Österreich haben die stärksten Datenschutz-Gesetze. Wenn eine Cloud-Anbindung besteht, dann stehen die dazu gehörigen Server in Deutschland und da- mit unter dem entsprechenden Datenschutz- Gesetz. Jegliche Kommunikation wird zudem verschlüsselt übertragen.“ Was ist jetzt schon möglich und wie geht es weiter? Wenn ich nun ein Haus einrichte und es state of the art vernetzen möchte,was kann ich dann tun? Hildenbrand: „Angefangen mit dem kom- pletten Portfolio der Weißware, von der Wasch- maschine über den Backofen bis zur Kaffeema- schine, kann ich diese Geräte z.B. auch in einer App über die Funktion Energiemanagement steuern.“ Die Geräte nehmen dadurch Rück- sicht auf den aktuellen Strompreis und optimie- ren so die Energie-Kosten. Hildenbrand weiter: „Über Smart Home kann ich die Rollläden, das Licht (mit Kooperationspartner Philips Hue), Unterputzlichtschalter, die Heizung über die Thermostate oder die Therme direkt (in Ko- operation mit Junkers/Buderus) steuern.“ Hin- zu kommen Bewegungsmelder, (professionelle) Rauchmelder mit verschiedenen Sensitivitäts- stufen samt Luftgütesensor, Bewegungsmelder, aber auch die Tür-Fenster-Kontakte, welche als Einbruchsschutz dienen. Im Falle eines geöffne- ten Fensters würden dann bei Abwesenheit der Bewohner die Kameras angehen, eine Push- Nachricht aufs Handy gesendet, die Sirenen der Rauchmelder initiiert etc. Über den so genannten Szenario-Manager kann eingestellt werden, was wann passieren soll. Es gibt Grundfunktionen, die um wenn- dann-Verknüpfungen erweitert werden kön- nen. „Dass das alles noch differenzierter, all das noch individueller wird, das ist dann der nächs- te Evolutionsschritt“, so Hildenbrand. Die – derzeit noch – Vision dahinter ist, dass man die jetzt schon technisch verfügbaren Sensoren noch enger miteinander kommunizieren lässt, sodass etwa der Außenthermometer am Kühl- schrank auch mit der Therme interagiert und so zum Raumklima automatisch seinen Teil beiträgt oder der mit der Wetterstation ver- knüpfte Geschirrspüler irgendwann den Mar- kisen mitteilt, dass sie eingefahren werden soll, weil Schlechtwetter kommt. Das Ziel dahin- ter, das ganze Haus smart zu machen, einfach und nur durch eine App bedienbar zu machen. Man sei daher auch immer auf der Suche nach Kooperationspartnern – in jede Richtung. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch Braun- ware und der Sanitärbereich hier miteinbezo- gen werden. Welche vielfältigen Ansätze und Möglichkeiten es derzeit schon gibt, davon konnte man sich z.B. auf der diesjährigen imm cologne ein Bild machen. Let’s be smart Seit mittlerweile drei Jahren widmet man sich auf der Kölner Messe am Stand „Let’s be Smart, Future of intelligent homes“ intensiv dem Thema. In Kooperation mit Firmen von Tesla, über GROHE bis Miele und Nolte wird da ein ganzes fiktives Eigenheim gar nicht mehr fiktional vernetzt. Bewusst wird dabei der Fo- kus nicht auf das gelegt, was technisch machbar wäre, sondern darauf, was Sinn macht. So sind dort etwa die schlauen Polstermöbel von ROM zu sehen, die mittels smartem Steu- erungssystem Aladin wissen, was ihr Besitzer will. Die Wünsche werden naturgemäß erfüllt: bequem sitzen in jeder Situation. Das System „Aladin cosy control“ für Polstermöbel und Re- laxsessel ermöglicht es, alle elektrischen Kom- fortfunktionen zu steuern. Die Lieblingspo- sitionen können dann als Voreinstellungen programmiert und mittels Handheld einfach abgerufen werden. Der finnische Hersteller ARTOME zeigte u.a. mit dem Vino Cinema TV-Sideboard ein kom- plettes, jedoch unsichtbares „plug and play“ 3.1 Heimkino-Lautsprechersystem. Sämtliche Elektronik und Lautsprecher sind in das Möbel integriert. Das Sideboard verfügt über ein wei- ßes Gehäuse und massive Eichenbeine, Front und Akustikgewebe können aus fünf verschie- denen Farben gewählt werden. Es braucht le- diglich ein HDMI-Kabel als Verbindung zum Fernseher, sonst nichts. Nolte Küchen präsentierten auf der imm gleich zwei smarte Küchen, die sich einerseits durch ein ausgewogenes Verhältnis von optischer Harmonie, Ergonomie und Stauraumnutzung auszeichnen, andererseits auch durch techni- sche Raffinessen, wie eine integrierte Auflade- station für Smartphones. In einer exklusiven Kooperation mit Sony präsentierte man mit XperiaTM Touch ein eigenständiges, mit An- droid-Betriebssystem ausgerüstetes Gerät. Es vereint die Funktionen eines Beamers mit de- nen eines Tablets und projiziert eine interakti- ve Android-Oberfläche auf Arbeitsplatte, Tisch oder Wand. So wird ein virtuelles Touchdisplay Das Vino Cinema TV-Sideboard von ARTOME ist zugleich ein 3.1 Heimkino-Lautsprechersystem, ausgestattet mit allen Finessen, verbunden ohne Kabelsalat. Mit der Jura App können Kaffeespezialitäten über den Screen bzgl. Menge, Stärke und Temperatur individuell programmiert, mit eigenem Anzeigebild und Namen versehen sowie beliebig auf dem Startbildschirm platziert werden. Per Fingertipp gibt’s das Ergebnis in der Tasse.

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