wohninsider April/Mai 2018
90 wohninsider.at WOHNEN Z wei Jahre Vorbereitungszeit inves- tierte der Wirtschaftsverein Steyr- tal in seinen Online-Shop unter www.wirst.at. Der Name der Inter- net-Adresse setzt sich jeweils aus den ersten Buchstaben des gemeinsamen Vereins zusam- men. Anfang Dezember ging der Auftritt on- line. „Ein echtes Vorzeigeprojekt, dem hoffentlich noch viele folgen“, lobte Wirtschaftslandesrat Michael Strugl zum Start. „Regionale KMU werden durch diese Initiative fit für die digita- le Zukunft“, betonte WK OÖ-Präsidentin Do- ris Hummer. Karl Schwarz, der Obmann des Wirtschaftsvereins, zur Zielsetzung: „Immer mehr Geschäftsleute jammern, dass sie durchs Internet Geschäfte verlieren. Wir möchten mit diesem Webshop zusätzliche Kunden – aus der Region, aber auch gerne von weiter weg, er- reichen.“ Wenige Monate nach Start finden sich rund 1.600 Artikel von mehr als 30 Mitgliedsbetrie- ben auf der Site – Tendenz steigend. In einem ersten Schritt wurden Unternehmen erfasst, die über digitale Schnittstellen oder Waren- stämme verfügen. Die übrigen Betriebe folgen nun nach. Offline-Frequenz durch Online- Präsenz „Gerade für jene, die noch keine Homepage haben und schon gar keinen eigenen Webshop, ist die Multi-User-Plattform von besonderem Nutzen“, erläutert Dieter Lechner. Der IT-Ex- perte hat das österreichweit einzigartige Pilot- projekt umgesetzt. Vorläufiges Fazit: „Für eine ONLINE SHOP KAUF IM ORT 2.0 Amazon und Co. graben regionalen Betrieben die Umsätze ab. Die Gewerbetreibenden dreier Gemein- den im Steyrtal halten dagegen, mit einem gemeinsamen Webshop – dem ersten seiner Art. V on R einhard E bner „Ein Vorzeigeprojekt, dem hoffentlich noch viele folgen.“ Michael Strugl , stv. Landeshauptmann, OÖ Im Webshop Wirst.at finden sich ne- ben Waren, die per Knopfdruck be- stellt werden können, auch Dienst- leistungen oder größere Produkte, bei denen ein Versand nicht möglich ist. In letzterem Fall scheinen Waren oder Services ohne Preisangabe, aber mit den jeweiligen Kontaktdaten auf. Bei der Online-Bestellung eines Versandar- tikels erfolgt die Bezahlung per Kredit- karte, Sofortüberweisung oder PayPal an den Shop-Betreiber Dieter Lechner. Übers Warenwirtschaftssystem geht automatisch eine E-Mail mit Rech- nung und Unterlagen an den Web- shop-Partner. Verpackung und Ver- sand übernimmt ein Postpartner in der Region. Derzeit holt dieser die Waren noch beim jeweiligen Betrieb ab. Spä- ter sollen Sammelstellen eingerichtet werden. Mit Befüllung und Wartung des Shops sind drei Mitarbeiter rund einen hal- ben Tag in der Woche beschäftigt. Auf- grund aufwändiger Vorarbeiten wurde das Pilotprojekt durch eine EU-Förde- rung mitfinanziert. Für weitere Initi- ativen – die ersten sind in Umsetzung – wird die Sache dadurch einfacher: „Möglichen Nachfolge-Projekten an- derer Regionen stellen wir nicht nur Knowhow zur Verfügung, sondern auch speziell programmierte Soft- ware“, so Lechner. Mit Offline-Präsenz zu Online-Umsätzen: Plakate machen auf den Webshop aufmerksam. Total regional
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