wohninsider April/Mai 2018

86 wohninsider.at WOHNEN „Der stationäre Handel wird zu einem Freizeitangebot“ Wie zukunftsfit ist der österreichische Handel? Welche Online- und Offline-Angebote kommen beim Kunden an? Wir haben uns umgehört – bei Topmanagern aus Fachhandel, Filialisten und Großfläche. wohninsider: Welche Dienste und An- gebote braucht es künftig – im On- line- wie im Offline-Bereich –, um die Kunden weiterhin anzusprechen? Christian Wimmer: Eine moderne und gleichzeitig authentische Website ist ein ab- solutes Muss. Sich in Social Media-Ka- nälen zu bewegen, ist mittlerweile auch Standard. Für diese Aktivitäten gibt es von service&more professionelle Hilfestel- lung und fix verhandelte Pakete mit Netz- werkpartnern. Gerade in ländlichen Regi- onen ist man jedoch auch mit klassischen Werbeaktivitäten wie Prospekten, Plaka- ten oder Post-Mailings immer noch gut beraten. Auch die Geschäftsräumlichkei- ten eines Handelspartners können „posi- tiv aufgeladen“ werden. Unserer Erfahrung nach eignen sich ein bis zwei Hausveran- staltungen pro Jahr, wie Lesungen, Ka- barett-Veranstaltungen oder Kochshows, perfekt dafür. Nicht vergessen sollte man, dass im Durchschnitt 50 Prozent der Neu- kunden aufgrund von Weiterempfehlun- gen einen Fachhändler besuchen … und gutes Personal, gute Fachkräfte brin- gen Weiterempfehlungen. Als Fachhänd- ler muss man sich daher die Frage stellen, ob man nicht einen Teil des Werbebud- gets in Personalmarketing für Fachkräfte in Verkauf und Montage investieren sollte! Welche Weichenstellungen müssen jetzt vorgenommen werden, um den Möbel-handel zukunftsfit zu machen? Oder hat der österreichische Handel seine Hausaufgaben bereits gemacht? Im Gegensatz zu Großfläche und Filialist sind für einen Fachhändler andere Para- meter entscheidend: Gute Beratung, gute Dienstleistungen und gutes Service sind die Basis, machen aber noch nicht zukunftsfit. Differenzierung entscheidet in Zeiten der Vergleichbarkeit: Gesamtkonzepte für den Wohnraum, innovative Material- und Pro- duktkombinationen, spezielle Zielgruppen oder Spezialistentum in einem Produktbe- reich sind Wege, sich von anderen Anbie- tern zu unterscheiden. Die Positionierung eines Fachhändlers ist ein intensiver Prozess und muss begleitet werden. Wir bieten dazu individuelle und fortlaufende Beratung an. Wem gehört die Zukunft im Möbel- handel: stationären Geschäften, Pure Playern oder Unternehmen, die beide Felder bespielen? Zukunftsorientierte und veränderungswilli- ge Unternehmen werden immer ihre Positi- on im Handel haben bzw. ausbauen – egal ob offline, online oder beides. Wobei ei- nes klar ist: In einem kaum steigenden Ge- samtmarkt wird der Online-Handel im All- gemeinen weiter wachsen. Das passiert zu Lasten nicht-profilierter stationärer Han- delshäuser, die weder in der Wahrnehmung noch im Kundennutzen vorne mitspielen. www.serviceandmore.at Instrument der Differenzierung und Profilie- rung. Kunden freuen sich über ein entspann- tes Einkaufserlebnis durch Sitzecken und Ge- tränke, Atmosphäre, Produktinszenierungen und ganzheitlich gestaltete Wohnwelten. Hier gibt es kaum Unterschiede zwischen der Ge- samtheit der Befragten und den Smart Con- sumern. Zusatzangebote wie die Online-Bu- chung eines Beratungsgesprächs gewinnen an Bedeutung. Das Schöne daran: Während an- sprechende Ladengestaltung und kompeten- te Verkäufer ein Muss sind, können Händler, die digitale Services anbieten, damit zurzeit noch begeistern! Der Kunde ist anspruchsvoll geworden: Kostenfreie Lieferung, Transpor- ter-Vermietung und Aufbau-Services werden von vielen heute selbstverständlich erwartet. Positiv bewertete Digital-Services sind On- line-Verfügbarkeits-Checks, Click & Collect- Dienste sowie Apps fürs Stationärgeschäft (Merkzettel, Hinweise auf Aktionen, Anga- ben zu Produktverfügbarkeit und -standort). Und wie steht’s mit einem 3D-Planer auf der Homepage? Mit Online-Videos als Aufbau- hilfe? Oder gar Augmented Reality im La- den? Welche Dienste notwendig sein werden, lässt sich heute noch nicht 100%ig beantwor- ten. Feststeht: „Wer zukünftig erfolgreich sein will, muss seine Kunden in den Fokus rü- cken“, so das Fazit von Mark Sievers. „Kun- den von morgen sind online-affin, spontan und anspruchsvoll.“ www.kpmg.com „Auch im digitalen Zeitalter ist es wichtig, Kunden durch umfassende Beratung und Planung zu unterstützen.“ Frank Anger-Lindemann , Gärtner Möbel Christian Wimmer, service&more-Geschäftsführer „Für zukunftsorientierte Unternehmen ist immer Platz.“ Christian Wimmer Foto: service&more »

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